Alexander

Die Linie Alexanders

Die Linie Alexanders sucht ständig nach Herausforderungen, ist verschlagen, leidenschaftlich, selbstverliebt und neigt zum Wahnsinn.

Veddartha schuf auch 323 vor Christus Alexander den Großen. Der größte Heerführer der Antike war eine der stärksten Hoffnungen des Vorsintflutlichen auf einen würdigen Nachfolger vor einer Periode der Starre. Alexanders Ehrgeiz geriet an Grenzen der Erfahrung, die er als Sterblicher nie erleben musste und so wurde er zuerst aus Griechenland und dann Afrika von den Brujah vertrieben. Von einem kaum zu übertreffenden Größenwahn erfüllt, nutzte Alexander die kommenden Jahrhunderte, um das Reich seines Vaters zu mehren. Nach blutigen Niederlagen gegen die etablierten Herrscher des Mittelmeerraums zog er schließlich nordwärts  mit der Völkerwanderung nach Südwesteuropa und errichtete ein Blutreich parallel zum Gebiet der sterblichen Franken. Unter den Kainiten seines Territoriums waren die Alexandriner praktisch ein eigener Clan, der zudem auch noch besser gestellt war als alle anderen. Die Erfolge Alexanders allein reichten, um diesen Status für viele hundert Jahre zu rechtfertigen.
Alexander wurde 1215 von seinem eigenen Kind Godfrey verraten, der die Herrschaft übernahm, von seinem Kind Saviarre aber vor dem Tode errettet. Von seiner treuen Tochter in den Elbraum in Sicherheit gebracht und aus der Starre erweckt, versuchte er gemeinsam mit den Saulusiern in den Osten zu expandieren, wurde aber 1287 in der Spätphase des Mongolensturms im Gebiet des Kiewer Rus im Kampf vernichtet.

Der Zweig Marcellus
Der Zweig Marcellus werkelt mit ganzen Nationen, wie mit Baukästen.

Dieser erschuf 201 vor Christus den römischen Centurion Gaius Marcellus, der nach dem Zweiten Punischen Krieg zutiefst traumatisiert ist, weil er bereut, an der Zerstörung von etwas, dass er bewundert, teilgehabt zu haben. Er dient ihm treu und wird für ihn schließlich vor allem im deutschen Raum eingesetzt. Dort emanzipiert er sich immer stärker und schmiedet eigene Pläne zum Aufbau einer idealen Gesellschaft. 1256 wird er, altersmüde und träge, von seinem Kind Hardestadt diableriert.

Der Zweig Saviarres
Saviarres Zweig zeichnet sich durch eine besonders reizende diplomatische Ader, kombiniert mit eiskalter und grausamer Berechnung aus.

Alexander schuf auch die merovingische Adlige Saviarre im Jahr 510. Sie half ihm dabei, die Gesellschaft des Grand Court aufzubauen und seine Großmachtsambitionen innerhalb des Frankenreichs zu verwirklichen. Beim Verrat Godfreys brachte sie ihren Erzeuger in Sicherheit und führte einen gnadenlosen Krieg gegen die Putschisten. Saviarre sah sich nach ihren Aktivitäten während der Anarchenrevolte in völlig ungewollter Feindschaft zur Camarilla. Durch den Tod ihres Erzeugers ungeschützt, täuschte sie ihr eigenes Versterben im 16. Jahrhundert vor und haust heute mit Wissen und Billigung der Nosferatu tief verborgen in den Pariser Katakomben, von wo sie ihre Agenten aussendet. Saviarres Zweig zeichnet sich durch eine besonders reizende diplomatische Ader, kombiniert mit eiskalter und grausamer Berechnung aus.

Der Zweig Godefroys
Godefroys Zweig strebt beständig nach oben, krabbengleich über den Rücken anderer. Nur Herrschaft über Land und Leute kann sie zufriedenstellen.

Alexander schuf auch den Heerführer des Ersten Kreuzzuges und Regenten des Königreichs Jerusalem Godefroy de Bouillon im Jahr 1100. Er wurde eines der wichtigsten Werkzeuge seines Erzeugers bei der Kontrolle französischer Städte. Becirct von der proteischen Toreador Salianna, entwickelte er jedoch ganz eigene Pläne und putschte gegen Alexander im Jahr 1215. Dies machte ihn zum Herrscher über fast ganz Frankreich, doch der Verlust seiner Alliierten während der Bartolomäusnacht und sein eigener Tod während der Revolution 1794, waren die Konsequenz des Bündnisses seiner Feinde unter seiner Schwester Saviarre.

Der Zweig Thannhäusers
Der Zweig Thannhäusers ist sehr regional orientiert und baut sich hübsche, komfortable Nester.

Alexander schuf auch den Minnesänger und Spruchdichter Lupoldus von Thannhausen, genannt Thannhäuser, im Jahr 1265, dessen ausschweifende Amouren ihn so sehr belasten, dass er Halt in der Kirche sucht, aber sogar vom Papst die Absolution verweigert bekommt und in Reaktion sich mit vollem Bewusstsein seiner unvermeidlichen Verdammnis umso ärger ins bunte Treiben stürzt. Der Thannhäuser setzt seine Tätigkeit in kainitischen Domänen fort und erfährt besondere Beachtung an den Höfen der Liebe. In Deutschland haben Alexandriner aus dem Zweig Tannhäusers durch die Wittelsbacher gewirkt, und waren so die Blutsverwandten, die den Aufstieg Bayerns zum Königreich und Flächenstaat ermöglichten. Mit wenig Schlachtenglück gesegnet, war dies nur durch geschicktes Taktieren möglich. Eine letzte Hochzeit erlebt er unter Ludwig II. und fällt in Starre als Traum und Leben des phantastischen Monarchen enden. Der Tannhäuser wurde 1848 durch Anarchen, die eine Kanone auf ihn abfeuerten, scheinbar vernichtet. Im späten Zwanzigsten Jahrhundert wiedererwacht schließt er sich spontan und kaum erklärlich dem Sabbat an und dient ihm fortan mit Inbrunst.

Dem Einfluss Alexanders ist die weltliche Orientierung der Ventrue zu verdanken. Es erforderte den Geist eines wahren Königs, um einen Clan des Zepters zu begründen. So waren es Alexander und die Seinen, die die alten Strukturen kainitischer Gesellschaft bewahrten, modernisierten und dem Rest der Welt mit der Selbstverständlichkeit einer Naturgewalt aufprägten. Selbstverständlich fanden sich unter den übrigen Linien der Ventrue Verbündete und Gegner ihrer Sache:

  • Paktiert mit der Linie Antonius, die sich zwar gegenseitig inhaltlich nicht grün sind, aber keinen Anspruch auf Gebiete und Einflüsse des jeweils anderen erheben.
  • Paktiert mit der Linie Saulus, denn beide stehen hinter Europa und sind Architekten und Erben der Franken und ihrer Staatengebilde. Man war sich zwar oft Feind, aber letztlich hat man schon seit dem Grand Court Großes zusammen geschaffen.
  • Hasst die Linie Mithras, in der der englische Erbfeind (und noch dahinter) das erdrückend römische Element gesehen wird.
  • Hasst die Linie Woleslav weil diese die Erbfeindschaft zwischen Deutschland und Frankreich immer geschürt hat, um Konkurrenten aus ihren Pfründen zu verdrängen und mit ihren Kriegen immer wieder deren Stammlande überzogen.
  • Außerdem sind die Alexandriner enge Verbündete des Clans Toreador, die bekanntlich ganz oben auf Breidensteins schwarzer Liste standen.