Agoge

„Fest und stark ist nur der Baum, der unablässig Windstössen ausgesetzt war, denn im Kampf festigen und verstärken sich seine Wurzeln.“
Lucius Annaeus Seneca (4 v.Chr. – 65 n.Chr.)

Um die Führungsrolle der Ventrue zu sichern, werden Kinder des Clans sehr gezielt von ihren Sires erwählt. Meist wird ein als passend erachteter Mensch lange als Ghul gehalten, um seine tatsächliche Stärke zu prüfen und ihn auszubilden. Diese Zeitspanne kann zwischen 10 und 200 Jahren dauern, je nach Sire und Prüfling. Ist der Vampir dann erschaffen, dauert auch seine Zeit als Kind länger als bei den meisten Clanen. Er muss durch zahlreiche Prüfungen des Sires während seiner Agoge (der „Ausbildung“ zum Ventrue) und verbringt diese nicht selten bei verschiedenen Ventrue, um ein umfassendes Bild zu bekommen und von vielen Augen gesehen und für gut befunden zu werden.

Dem Child werden in seiner Ausbildungszeit kontinuierlich Aufgaben gestellt, die helfen sollen, sein Verständnis von Vampirgesellschaft, Clansgeschäften und der eigenen Persönlichkeit zu festigen. Am Ende der Agoge wird der Sire sein Child ein kleines Unternehmen in der Stadt starten lassen, bei dem es unter Beachtung aller Regeln zeigen kann, was in ihm steckt.

Versagt das Kind dabei, dauert die Prüfzeit weitere Jahrzehnte. Brüskiert er den Clan oder handelt gar gegen die Regeln, wird auch ein lang erzogenes Gut entsorgt. Frei gesprochen wird nur, wer große Leistungen verbringt und dem Clan Ehre und Macht einbringt.

Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Es kann auch reizvoll sein, einen Ventrue zu spielen, der nicht auf diesem traditionellen Weg in die Familie aufgenommen wurde.

So mag es sogar Ventrue geben, die mit ihrem Sire gebrochen haben und ohne Agoge frei gesprochen worden sind. Sollten die Clansgeschwister davon Wind bekommen, so wird es umso schwerer für den Betreffenden sein, trotzdem Anerkennung und Dignitas zu verdienen. Denn Ventrue sind trotz allem der Tradition verpflichtet.